Ankunft im Pantanal

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GPS-
Position:
S 20° 14'
W 56° 22'
Am nächsten Tag: Zwischen-Stop in Miranda, dem "Tor zum Pantanal". Der Name der Stadt erinnert mich irgendwie an eine Limonaden-Marke :-)

Den Fisch auf dem Foto habe ich nicht etwa selbst gefangen. Das ist eine der originellen Telefonzellen in Brasilien, die es hier in den verschiedensten Formen gibt. In der Hand halte ich den Hörer.


Kurz vor Corumbá muß noch der Rio Paraguai überquert werden.

Leider ist die Brücke noch nicht ganz fertig. Wir müssen also auf die Fähre warten. Die Überfahrt dauert ca. 30 min. Wenn die Fähre jedoch gerade weg ist, dauert das ganze 1:30 Stunden (2x0:30 warten + 0:30 fahren).

Bei uns dauerte es 1:30 Stunden.
GPS-
Position:
S 19° 31,3659'
W 57° 25,5723'


Wir sind da:
Corumbá, ein kleines Städtchen direkt an der Grenze zu Bolivien.

Im Rahmen des Programms "Mensch und Natur" hat die UNESCO am 9. November 2000 auf Vorschlag des brasilianischen Umweltministeriums das im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso gelegenen Landschaftsgebiet des Pantanal zum Biosphärenreservat erklärt. Diese größte Schwemmlandebene der Erde erstreckt sich über 25 Millionen Hektar und ist damit nach den Schutzgebieten in Grönland (33 Millionen Hektar) und dem Atlantischen Küstenwald (Mata Atlântica - 29 Millionen Hektar) das drittgrößte Biosphärenreservat überhaupt.

Klick auf die Karte, um mehr Details zu sehen!


Im Vordergrund der Hafen von Corumbá am Rio Paraguai, dahinter das Pantanal.

Momentan ist das Wasser hier noch am sinken. Während der Regenzeit (Winter) ist das gesamte Gebiet überschwemmt, wobei während der Trockenzeit (Sommer) nur ein paar Pfützen übrig bleiben.

Die Temperaturen sind im Okt/Nov noch im angenehmen Bereich.
GPS-
Position:
S 19° 01'
W 57° 39'


Da steh ich nun: in Corumbá. Direkt vor uns liegt das Pantanal. Also: den Jack-Wolfskin-Rucksack auf den Rücken und hinein ins Abenteuer ...
... so hatte ich es mir jedenfalls gedacht.

Die Wirklichkeit vor Ort sieht anders aus:
Alles voller eingezäunter Fazendas (Farmen), das ganze Land Privat-Besitz: "Eintritt verboten".

Wenn das dem abenteuer-hungrigen Besucher dann klar geworden ist, ist das der Moment, in dem die (in Corumbá gut organisierte) Tourismus-Branche zuschlägt: Touristenführer fangen die Touristen schon am Busbahnhof ab und bieten super-günstige Pousadas (Herbergen oder Hotels) an. Dort bekommt man dann ganz unverbindlich Angebote über eine geführte Tour durch das Pantanal für USD 30,-/Tag (3-4 Tage Natur für 2 Personen also DM 650,-). Mag sicher sein Geld wert sein ... für den, der sowas mag. Ausgebildete, mehrsprachige Führer, alles perfekt organisiert ... ebend das Übiche.

Mir selbst sind derart organisierte Touristen-Touren ein Horror. Es mußte doch möglich sein, sich frei zu bewegen und das Pantanal selbst zu erkunden...



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