Unter Krokodilen

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Da es nun hell ist, wage ich mich wieder in die Seitenarme des Flusses.

Denn wem ich bisher nun doch noch nicht begegnet bin, sind Kaimane (bras: Jacaré).


Laut aller Aussagen der Einheimischen mußte es hier massenhaft Krokodile geben!

Warum nur treffe ich keine? Ist es heute zu warm, so daß alle "abgetaucht" sind?


Als ich rein zufällig auf ein kleines Holzstück zusteuere, das auf dem Wasser schwimmt, wird mir klar warum ich bisher keine Krokodile sah: Das kleine Holststück ist gar kein Holzstück, sondern ein Paar Krokodil-Augen.

Mit einem Mal erkenne ich auch, daß hier massenhaft kleine Holzstückchen rumschwimmen! Viel kleine Holzstückchen, die gar keine Holzstückchen sind ... Und wenn man auf 2-3m rankommt, kann man ihre langen Rücken sehen, bevor sie abtauchen.

Aber Vorsicht: wenn man mit einer Hand den Motor steuert und in der anderen die Kamera hält, und dabei sein Ziel nur durch das Objektiv anvisiert, dann ist man schnell näher drann als man eigentlich wollte. Und wer weiß schon wie das Kroko reagiert, wenn man ihm mit dem Boot über den Schwanz fährt. Ein "Schwanz-Wedeln" hätte sicher genügt, um mich aus dem Boot zu schleudern :-)


Aber auch die Kaimane lassen mich am Leben. Da ich mein Glück jedoch nicht unnötig herausfordern möchte, mache ich mich wieder auf den Rückweg zur Einmündung des Rio Paraguai. Bei Tageslicht ist das diesmal kein Problem.

Auf dem Rio Paraguai begegnen mir auch bald wieder die Vorboten der "Zivilisation", wie dieser "eiserne" Bewohner des Flusses.

Nun geht es wieder zurück nach Corumbá, wo Adriana hoffentlich noch auf mich wartet. Zusammen geht es dann wieder zurück nach Sao Paulo.



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